Tatami - Einrichtung Natur Cinius

"Tatami - Einrichtung Natur"

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Tatami

In Japan werden Bett, Stühle, Tisch, Sofa und Sessel durch eine aufwendig hergestellte Matte ersetzt. Ihr Name ist TATAMI.
Damit bedecken die Japaner den gesamten Boden des Hauses. Eine Tatami wird aus Reisstroh einheitlich glatt gepackt und mit einer starken Schnur gebunden. Sie erreicht eine Dicke von etwa 6 cm und wird außen mit einer Strohmatte überzogen. Die Ränder sind mit höchster Präzision quadratisch geschnitten und die beiden Längsseiten mit einem breiten Band aus schwarzem Leinen oder Baumwolle eingefasst.
Die Tatami der Adelshäuser haben in das Band eingewebte ornamentale Motive in schwarz und weiß. Beim Begehen der Tatami gibt sie leicht dem Druck des nackten Fußes nach. Da die Japaner ihre Schuhe vor dem Haus lassen, ist so jeder Laut durch die Weichheit der Tatami gedämpft.

Im Frühling, während der ersten sonnigen Tage, werden die Tatami vom Boden genommen und für die Lüftung vor dem Haus paarweise wie Spielkarten aufgestellt. Die Leute essen, schlafen und sterben auf den Tatami; sie repräsentieren gleichzeitig Bett, Stuhl, Sessel und manchmal sogar den Tisch. Für die Nacht werden auf die Tatami der Futon und eine Steppdecke gebreitet – fertig ist das Bett. Am Morgen werden alle diese Dinge in einem großen Wandschrank verschlossen und die Wohnung hat wieder die ruhige Atmosphäre, die so typisch für die japanischen Häuser ist.

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Was ist eine Tatami

Die Tatami ist der Fußbodenbelag des traditionellen japanischen Hauses. Sie besteht aus drei Teilen: der Polsterung "Toko", sehr sorgfältig mit gleich großem Reisstroh geflochten und mit einer starken Kordel gebunden, die eine Dicke von zwei Zoll (etwa 6 cm) oder mehr erreicht und ein Gewicht von etwa 30 kg hat.
Die äußere sichtbare Abdeckung, "Omote", ist eine Strohmatte, "Igusa", die ein mehr oder weniger raffiniertes Muster hat. Das Stroh der besseren Qualität sollte lang sein, aber seit der mechanisierten Ernte wird es in kleine Stücke gehäckselt. Aus diesem Grund muss man heute dafür auf Einfuhren aus Taiwan zurückgreifen.

Die Ränder sind mit Präzision quadratisch beschnitten, so dass die Tatami exakt aneinander gelegt und mit Leichtigkeit ausgerichtet werden können. Die beiden längeren Seiten sind oben und seitlich mit einem Band, "Heri", aus Leinen oder Baumwolle eingefasst. Die gebräuchlichsten Tatami sind schwarz gesäumt, aber vor allem in den vornehmen Residenzen werden auch Bänder anderer Stoffe benutzt und sogar mit Ideogrammen oder stilisierten Symbolen verziert, wie zum Beispiel der Chrysantheme, eines der Wahrzeichen Japans. Die handwerkliche Herstellung der Tatami ist speziellen Facharbeitern anvertraut.
Einige sind auf die Herstellung der drei Einzelkomponenten, andere auf die Montage und wieder andere auf die Verzierung spezialisiert. Nicht selten kann man in einigen Orten in Japan diese Handwerker vor ihrer Haustüre sehen, die einen kauern beim Weben der Matte an einem niedrigen Rahmen, andere flechten Stroh und wieder andere setzen die Einzelteile einer Tatami zusammen. Die Materialien, aus denen die Tatami hergestellt werden, sind alles Naturprodukte und machen sie daher zu einem umweltfreundlichen Erzeugnis, das vollständig biologisch abbaubar ist. Dabei darf der hohe Benutzungskomfort nicht vergessen werden und die Besonderheit, über einen fest auf dem Untergrund haftenden Bodenbelag zu verfügen, ohne jegliche Verwendung von Klebstoffen.

Hinzu kommt eine signifikante thermische und akustische Isolation. Obwohl sie eine kompakte Oberfläche zum Begehen bildet - absolut barfuß oder mit Tabi, den typischen japanischen Socken mit separatem Zeh, da die Schuhe vor dem Zimmer zwingend auszuziehen sind, um den Ort und seine Bewohner nicht zu beleidigen – gibt die Tatami dem Druck des Fußes leicht nach und verursacht so eine angenehmes Kontaktgefühl mit dem Boden. Im Laufe der Zeit ist die Tatami zu einer Maßeinheit geworden. In der Tat entwirft der Architekt immer Räume, die exakt eine bestimmte Anzahl von Tatami enthalten können.
Das Innere des Hauses ist nicht darauf ausgelegt, den Mensch vor der Natur zu schützen, sondern um es in voller Harmonie und Ausgeglichenheit mit ihr zu integrieren. Die Mönche des Zen-Buddhismus haben dieses Ideal während der Muromachi- und Momoyama- Periode so gut ausgedrückt und formuliert, dass die gesamte japanische Gesellschaft es anstrebt und ihm zu folgen sucht. Das Ergebnis ist eine Umgebung, die den Geist anspricht und Ruhe und Ausgeglichenheit vermittelt. Minimalismus und Einfachheit sind die Prinzipien, welche die Zen-Philosophie auf die traditionelle japanische Innenarchitektur übertragen hat.
Dieser Effekt wird durch den Rhythmus der vertikalen Wände Shoji und Fusuma und die horizontalen Tatami aus natürlichen Materialien und genau abgestimmten Farben erreicht. Etwa zur gleichen Zeit, als Leonardo da Vinci das Maßsystem auf der Grundlage der Proportionen des menschlichen Körpers für die Architektur entwickelte, standardisierten japanischen Handwerker und Architekten die Größe der Tatami. Ungefähr entspricht die Tatami dem von einer liegenden Person eingenommenen Platz. Die am häufigsten benutzten Maße (die aber von Provinz zu Provinz unterschiedlich sein können) sind: 90x180 cm oder 85x180 cm.

Es gibt auch halbe Tatami von 90x90 cm oder 85x85 cm. Das Zimmer mit einem Fußboden dieser Art wird „washitsu“ genannt, im Gegensatz zu „yoshitsu“, einem Zimmer im westlichen Stil. Im Frühling, während der ersten sonnigen Tage, werden die Tatami hochgehoben und vor dem Haus zur Auslüftung platziert, wobei sie paarweise wie Spielkarten gegeneinander aufgestellt werden.

Benutzungsanleitung

cinius Die Tatami ist ein Naturprodukt aus Reisstroh, das von Milben oder irgendwelchen Insekten nicht als Nahrung genutzt wird. Mit der Zeit können sich jedoch Staub und unsere eigenen Hautpartikel auf der Matte ablagern und zur "Nahrung" für Staubmilben oder Insekten werden. Es ist deshalb notwendig, monatlich die Tatami mit dem Staubsaugen zu reinigen und durch das Aufheben der Matratze zu lüften. Zum Reinigen oder dem Entfernen eventueller Milben oder Insekten ist es ratsam, die Tatami mit einem Tuch, angefeuchtet mit einer Mischung von 1:5 aus Wasser und Essig, zu reinigen. Man kann sie auch mit einem ökologischen Pestizid auf Pyrethrum-Basis besprühen. Die auf der Tatami liegenden Matratze sollte häufiger (mindestens einmal im Monat) gelüftet werden, um Feuchtigkeitsstaus zu vermeiden, die vor allem in den feuchteren Monaten auftreten oder durch unser Schwitzen erzeugt werden. Tatami und Matratze müssen atmen können.

Das empfohlene Vorgehen:

  • die Fenster öffnen
  • die Matratze von der Tatami abheben
  • die Matratze so positionieren, dass die der Tatami zugewendete Seite "atmen" kann

Ein Mangel an Konformität dieser Produkte, die sich aus der Nichtbeachtung dieser Anleitung ergibt, kann nicht als Vertragswidrigkeit seitens Cinius anerkannt werden und führt daher nicht zur Kündigung des Vertrages, zur Preissenkung, zum Austausch oder der Reparatur der Ware.


Die Geschichte der Tatami

Ein kurzer Einblick in die Geschichte der Tatami, lässt uns ihre Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg besser verstehen: der erste Einsatz des Stammvaters der Tatami, während des achten Jahrhunderts in der Periode "Nara", ist auf den Kaiser "Shomu" zurückzuführen, der eine Strohmatte zum Schlafen benutzte.
Aber erst während der zweiten Hälfte der "Heian-Zeit" verbreitete sich die Sitte, vor allem in Gegenwart eines hohen Gastes, runde "Enza-Matten" zum Sitzen und später bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts lange "Goza-Matten" zum Schlafen auszulegen.
Der Name Tatami, bereits in der "Heian-Zeit" gebräuchlich, bezeichnete Matten, die man falten und stapeln konnte, in Anlehnung an das Verb "tatamu", das diese Bedeutung hat. Es war im sechzehnten Jahrhundert, der "Muromachi-Zeit“, im Lehen "Bing " (in der heutigen Präfektur Hiroshima), als man begann, Schilfstängel für das Flechten von Tatami zu benutzen.
Lange Zeit versuchten die Grundherren von "Bingo" die Herstellungstechnik geheim zu halten. In der Tat, auf die Verbreitung und Nutzung der Tatami in den Häuser der einfachen Leute muss man bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts während der "Meiji-Zeit“ warten: alles nimmt nun seine heutige Form an: die Matte des Kaisers wird die Tatami, das „enza“ wird zum komfortablen Kissen "zabuton" und die "goza" wird zum "shikibuton" oder "Futon", der Komfort-Matratze auf der Tatami. Die Benutzung der Tatami verbreitet sich außer in den Residenzen des Adels auch in religiösen Gebäuden, in den Tempeln und in buddhistischen und Shinto-Klöstern.

Die Tatami haben nach dem Erreichen ihrer heutigen Form den Angriffen der Modernisierung standhalten müssen, welche die Regeln des Hausbaus, der Möbel und Wohnräume veränderten. Die Japaner von heute versuchen die Tradition zu erhalten, indem sie mindestens eines ihrer Zimmers mit Tatami einrichten, das damit das zentrale Element des Hauses wird, dank seines einzigartigen und angenehmen Duftes, den hellen Farben und der warmen, entspannenden und ruhigen Atmosphäre. Die Tatami begleiten das familiäre und persönliche Leben: die Mahlzeiten, die traditionelle Teezeremonie, die sozialen Beziehungen, Gebet, Liebe und sogar den Tod.
Die Verwendung der Tatami ist allen zu empfehlen, die ihr Haus zu einer Oase der Ruhe machen wollen durch die Freude der Bewegung im Kontakt zur Natur. Für alle, die auf eine Verwendung von natürlichen, umweltfreundlichen Materialien Wert legen. Laut einer philosophischen Theorie ist die Tatami nicht nur physischer Ort, sondern ein Tor zum Bewusstsein; die Fähigkeit, auch in einer beschränkten Umgebung die eigene Sphäre zu erweitern.

Die wachsende Aufmerksamkeit von Architekten, aus dem Haus nicht nur ein Wohnheim, sondern eine lebendes, offenes Wohnumfeld zu machen, bewirkt, dass die Wahl der Tatami fast eine unumgängliche Notwendigkeit ist; ein Ausgangspunkt für die Gestaltung der Räume, sowohl aus der Sicht der Materialien als auch unter rein wirtschaftlichen Aspekten. Zuschnitt auf Maß, mit Heißkleber abgeschlossen, ohne Nähte (die Kosten für jeden Schnitt). Beispiel für den Beschnitt einer Tatami von 90x200 cm auf 85x195 cm: es handelt sich um zwei Schnitte und folglich belaufen sich die Kosten auf 100,00 €.
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